Holz als Baustoff bevorzugen

 

Antrag

 

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, dass sich die Gemeinde verpflichtet, als Bauherr bei allen anstehenden Baumaßnahmen jetzt und in der Zukunft vorrangig Holz als nachwachsenden und klimaschonenden Baustoff für Konstruktion und Fassaden einzusetzen. Eine Verwendung für alle Bauaufgaben ist anzustreben, Abweichungen sind im Einzelfall möglich, jedoch besonders zu begründen. Auch bei Architektenwettbewerben und in den Festsetzungen von Bebauungsplänen sind diese Vorgaben entsprechend auszuschreiben.

 

Begründung

 

Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ist ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des Klimaschutzprojektes der Gemeinde Senden:

 

„Der Klimaschutz gehört zu den größten und drängendsten Herausforderungen der Menschheit. Die Kommunen vor Ort sind dabei wichtige Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Die Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts ist uns daher eine echte Herzensangelegenheit“ (Vorwort des Bürgermeisters zur Fortführung des Klimaschutzkonzeptes).

In der Baubranche fallen 40 Prozent des weltweiten Rohstoffverbrauchs an. Dabei verursacht der Gebäudesektor etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Mit dem nachwachsenden und damit nachhaltigen Rohstoff Holz ist eine deutliche bessere Klimabilanz aufstellbar als mit manch anderem Baustoff. Holz kann CO2-intensive Materialien ersetzen. Allein Zement ist für acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Holz hat den großen Vorteil, CO2 langfristig zu speichern. Produkte für den Bau von Gebäuden aus Holz lassen sich klimaneutral und mit deutlich weniger Energieaufwand herstellen.

Laut Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) können bei der Errichtung von Gebäuden in der Größenordnung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses z.B. mit Massivholz allein im Herstellungsprozess etwa 60 bis 70 Tonnen CO₂ eingespart werden. Gegenüber einem gewöhnlichen Haus benötigt der Bau eines Holzhauses lediglich ein Drittel der Energie. Ein weiterer wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von Holz besteht darin, dass sich Holz wiederverwenden und recyceln lässt.

Bei größeren Bauprojekten ist demnach eine hohe CO₂ - Einsparung zu erwarten.

 

Der Werkstoff Holz hat weitere Vorteile:

 

-       Größe und Verwendungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos

-       Verkürzung der Bauzeit

-       hervorragende Wärmedämmeigenschaften

-       Vorfertigung und modularer Einsatz möglich, damit unabhängiger von wechselnden Witterungseinflüssen

-       hohe Tragfähigkeit

-       angenehme Wohnatmosphäre durch besseres Raumklima und Temperatur

-       niedrigere Wärmeleitfähigkeit

-       kürzere Bauzeiten

 

 

Da der öffentliche Bereich eine Vorreiterfunktion im Klimaschutz einnimmt, fördert das Land NRW über zinsgünstige Darlehen der NRW Bank insbesondere Kommunen bei der Verwendung von Holz als Baustoff.

 

In absehbarer Zukunft sind folgende geplante Baumaßnahmen der Gemeinde Senden davon betroffen:

 

-       Zentrale Mensa im Schulkomplex 

-       Mehrfamilienwohnkomplex Huxburg 

-       Erweiterungsbauten Mariengrundschule 

-       Erweiterung des Rathausgebäudes 

-       Neubau des Bauhofes in der Siemensstraße (insb. Hallenbau)

-       etc.

 

Die Gemeinde leistet damit einen ganz wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und könnte in der Region eine Vorreiterfunktion einnehmen.